Im Rahmen der Umgestaltung des Friedhofs am Äußeren Ring in Marktheidenfeld beschreibt Thomas Götzendörfer in einem Beitrag der Main-Post (258/09.11.2023) seine Vorstellung einer modernen und angepassten Nutzung solcher klassischen Begräbnisstätten als Parkanlage für die Lebenden und Begegnungsort der Generationen.
Eine solche neue und erweiterte Nutzung bietet sich natürlich gerade in Städten an, in den Grünflächen eher rar sind, in denen Plätze der Stille fehlen. Sehr oft befinden sich die Anlagen direkt im Zentrum und können als grüne Oasen den Menschen direkt vor Ort zur Verfügung stehen.
Der Platzbedarf auf Friedhöfen wird durch die immer höhere Zahl an Urnenbestattungen und das vermehrte Ausweichen auf Friedwälder und Baumbestattungen geringer. Große Familiengräber weichen Urnenstelen. Flächen werden frei, auch wenn das durch das sukzessive Wegfallen bestehender Nutzungsrechte für größere zusammenhängende Flächen Jahre dauern kann.
Was spricht also dagegen, dort die Mittagspause auf einer Bank im Schatten eines Baums zu verbringen, dort wie in einem Park spazieren zu gehen und die Stille zu genießen? Ein kleines Wasserspiel zu integrieren, das im Sommer Kühle spendet. „Das zieht Kinder magisch an, die sonst auf dem Friedhof manchmal etwas verloren sind.“, erläutert Thomas Götzendörfer.
Der Friedhof wird dann nicht mehr ein reiner Ort der Trauer, viel mehr werden auch andere Emotionen zugelassen.
Eine solche Wandlung wird aktuell für den Hauptfriedhof in Marktheidenfeld verwirklicht. Dort sollen große Teile des ehemaligen Diakonissenfriedhofs in einen Park für die Lebenden überführt werden.
Maier|Götzendörfer
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